[Blitzsetup] Weniger ist mehr mit einer Octabox

Zugegeben, es ist schon verlockend wenn einem 5 Blitzköpfe zur Verfügung stehen, diese auch für ein Setup aufzubauen. Doch wie in so manchen Dingen im Leben, ist es eben auch in der Fotografie so, dass oftmals weniger am Schluss eben doch mehr ist. So auch bei dem Setup das ich euch heute zeigen möchte.

Schauen wir uns die obigen Bilder einmal genauer an:

  • Unser Model steht direkt vor einer Wand
  • Es ist nur ein ganz feiner Schlagschatten direkt hinter dem Model zu sehen
  • Feiner Schatten unterhalb des Kinns (zweites Bild)
  • Gute Zeichnung (Lichter/Tiefen) auf dem Kleid

Wir haben also eine homogene Ausleuchtung, sehr weiches Licht mit einer Dominanz von oben. Dies sprich für eine grosse Softbox. Der direkt hinter dem Model liegende Schlagschatten verrät zudem, dass Blitz und Model auf einer Achse positioniert waren. Und damit hätten wir das Setup im Prinzip auch schon. Zum Einsatz kam eine 140cm Ocatagon Box. Dabei stand ich während des Shoots direkt vor der Box (der Rücken klebte dabei quasi am Aussendiffuser). Einfacher gehts definitiv nicht mehr..

Bevor sich jetzt jemand fragt, wie denn das gehen kann, Fotograf direkt vor der Box. Die Softbox sollte bei diesem Setup stets erhöht positioniert sein. So das man als Fotograf mit dem Kopf maximal bis zur Mitte der Box kommt. Somit deckt man auch nicht mehr als 1/8-2/8 der Leuchtfläche ab, was zu keiner starken Abschattung führt, trotzdem aber die Dominanz von Oberhalb erzeugt (rote Pfeile in der Skizze!). Der Abstand zwischen Model und Softbox betrug bei den hier gezeigten Fotos jeweils ca. 3m.

Das schöne an dem Setup ist, man bekommt ein weiches und natürliches Licht, welches neben Hauptlicht, gleichzeitig auch sein eigenes Fülllicht erzeugt und somit Schatten reduziert. So einfach wie dieses Setup auch ist, einen Punkt muss man unbedingt beachten. Verändere ich als Fotograf vor der Box meine Position (z.B. von stehend in die Hocke), dann muss die Softbox ebenfalls in der Höhe mitverstellt werden, da man sonst die Gewichtung stark beeinflussen würde.

Trotz der Einfachheit dieses Setups, bleiben noch diverse Möglichkeiten zum Feintuning. Um die Härte des Lichts zu beeinflussen kann man mit dem Abstand Blitz/Model variieren. Ist mehr Charakter im Licht gewünscht, löst man einfach den Frontdiffuser von der Softbox und lässt nur den Innendiffuser drin. Ihr seht, so banal dieses Setup ist, es bietet verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten und erzeugt dabei stets einen natürlichen und frischen Look. Ein wunderbares Licht für Fashion-, wie auch Beautyshots.

4 Comments

  1. MacDuff said:

    Hoi Cornelius,

    Ich bins mal wieder… ^^
    Nach dem meine grundlegenden Fragen zur Blitzausrüstung (siehe FB) nun geklärt wären, habe ich eine Frage bezüglich der Kamera. Bei mir steht in der näherer Zeit ein Umstieg von meiner 300D zu einem neuen Modell an. Nun befinde ich mich in einem Dilemma welches Modell ich nun kaufe solle. Die Entscheidung schwankt eigentlich nur zwischen der 550D und der 50D.
    Mir sind die Vorteile der 50D vor allem in den Bereichen Haptik, Bedienung, AF, Serienbildgeschwindigkeit bewusst. Auf der anderen Seite habe ich einfach das Gefühl, die 550D würde sich in der Bildqualität besser schlagen als die 50D.
    Preislich geben sich die beiden Modelle eigentlich nicht viel, aber irgendwie bin ich von der 550D bezüglich der Bildqualität (soweit das im Internet schon beurteilbar ist) recht überzeugt, andererseits sagt mir die 50D bezüglich der aufgelisteten Vorteile (vor allem Haptik und Bedienung) zu.

    Soweit die Einleitung. 😉
    Meine eigentliche Frage zielt auf das Blitzen ab. Nämlich welche Kamera dazu besser geeignet ist.
    Ich werde im Juni an einer Hochzeit fotografieren (ich weiss, eine immense Herausforderung, aber ich wollte es mal wagen, das Brautpaar hat nicht so hohe Anforderungen). Am Abend werde ich vermutlich auch mit Blitz fotografieren. Nun habe ich gesehen, dass sich der Blitz an der Kamera selbst regulieren lässt, 550D wie auch 50D. Ich würde deshalb meinen 420EX einsetzen. Würde sich die Blitzlichtkorrektur an einer 50D schneller umsetzen lassen, oder reicht für so etwas prinzipiell auch die 550D, wo ich mich durch den Schnelleinstellbildschirm hangeln muss?

    Vielen Dank für deine Antwort!
    Liebe Grüsse,
    Michael

    [Ich weiss, das passt jetzt vielleicht nicht direkt hier hin, aber ich wollte deinen Hinweis aus dem Gesichterbuch umsetzen und habe keine passende Kategorie gefunden ;-)]

    16. März 2010
  2. Cornelius said:

    Hoi Michael,

    keine einfache Frage die du da hast. Prinzipiell würde ich persönlich zu einer 50D greifen, da diese von der Haptik besser in der Hand liegt und vorallem auch weil sie auf der Rückseite noch ein zweites Rad zur Bedienung der Kamera hat. Mir ist das Rad viel lieber als die kleinen Tasten der xxxD Baureihen. Welche nun zum Blitzen besser geeignet ist im E-TTL Modus kann ich dir so leider nicht beantworten. Wichtig, gerade bei Hochzeiten, ist das du im manuellen oder Av-Modus arbeitest und den Blitz zum aufhellen benutzt. Dabei stellst du die Kamera auf Mehrfeldmessung und arbeitest mit einem einzelnem AF Feld. Die Kamera wird die Blitzbelichtung immer prioritär auf die Fläche um das aktive AF Feld setzen.
    Allerdings muss ich dir jetzt schon sagen, dass du mit dem 420er EX keine guten Ergebnisse bekommen wirst. Ich hatte selber so einen und fand die Arbeit damit war eher Lotto als produktiv und vorhersehbar. Ein 430er EX arbeitet da (gerade zusammen mit einer 550D oder 50D) wesentlich präziser und bietet zusätzlich noch die Möglichkeit manueller Einstellungen. Was dir entgegenkommt wenn du anfangen möchtest entfesselt zu blitzen.

    Was die Blitzbelichtungskorrektur angeht, diese ist über einen Tastendruck und anschliessendes Drehen am hinteren Rad bei der 50D möglich. Sehr intuitiv und schnell in der Praxis. Wenn jedoch Blitz und Kamera im E-TTL sauber zusammenarbeiten kannst du die Blitzkorrektur eigentlich immer auf 0 lassen und bekommst zu 90% gut belichtete Fotos.

    Hoffe das hilft dir etwas weiter.

    lg, Cornelius

    16. März 2010
  3. MacDuff said:

    Hoi Cornelius,

    Ich war heute mal im MediaMarkt und konnte die 550D und die 50D mal in die Hand nehmen und auch ausprobieren. Dazwischen liegen wirklich Welten! Ich habe das intuitive Bedienkonzept der 50D wirklich sehr gelungen gefunden. Zudem liegt sie mir einfach besser in der Hand. Bei der 550D müsste ich zwangsläufig eine Batteriegriff dazukaufen, damit sie besser in der Hand liegt. Zudem müsste ich alle meine Akkus ersetzen, was mir bei der 50D erspart bliebe, da ich die Akkus der 300D weiterverwenden kann.
    Im Online-Verkauf liegt der Preisunterschied der zwei Kameras gerade mal bei 173.-. Wenn ich nun alles Zubehör wieder neu kaufen müsste, käme die 550D auch nicht günstiger und mit der 50D habe ich einfach die für mich angenehmere Kamera, Bildqualität mal aussen vor gelassen.

    Ich danke dir für deine Tipps für die Hochzeit. Der Blitz wird wohl das Manko sein, aber entweder nehme ich diesen, oder ich leihe mir für den Tag einen besseren aus. Das Geld für einen neuen Blitz habe ich leider nicht.
    Aber doch noch eine Frage: Entspricht die Blitzlichtkorrektur an der Kamera eigentlich den manuellen Einstellungen am Blitz?

    Vielen Dank für deine Antwort und deine bisherigen Tipps!
    Ich schätze deinen Blog wirklich sehr! Sehr viele interessante und hilfreiche Tipps und Tricks. Vielleicht sehen wir uns mal an einem Workshop…

    LG, Michael

    17. März 2010
  4. Cornelius said:

    Hoi Michael,

    in dem Fall würde ich klar zur 50D tendieren. Punkto Bildquali kannste da eigentlich nichts falsch machen. Die 50D hat einzig im High ISO Bereich ein etwas erhöhtes Rauschen im Rotbereich und die roten Farbtöne sind etwas matschig. Als normaler User wird man das allerdings kaum merken.

    Borg dir für die Hochzeit unbedingt irgendwo einen 430er oder 550er/580er Speedlight aus. Die E-TTL Funktion ist massiv besser und präziser als mit dem alten 420er.

    Die Blitzbelichtungskorrektur an der Kamera ist nicht das gleiche wie ein manueller Blitz. Sie regelt im E-TTL Betrieb eine Korrekturleistung für den Blitz. So kannst du z.B. den Blitz immer eine 1/3 Blende dunkler abfeuern als vom E-TTL gemessen wurde. Im manuellen Blitzbetrieb stellst du die Blitzleistung komplett von Hand ein. Dort gibt es keine Automatik mehr die einen Vorblitz zur Belichtungsmessung macht. Du bist dann sozusagen Herr über die Menge des Lichts was abgefeuert wird.

    Würd mich freuen dich mal an einem Workshop begrüssen zu dürfen!

    lg, Cornelius

    18. März 2010

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